TAG 28
Heute hatten wir, wie gestern erwähnt, ein weiteres Mal die Gelegenheit, die Schule von Tuck (Sohn von Antoinine), zu besuchen. Sabine von der Apotheke hat uns hingebracht und dann konnten wir in drei Klassen hineinschauen. Die kleinsten sind 4-7 Jahre, die mittleren 7-9 Jahre und die ältesten zwischen 9 und 11 Jahren.
Bei den Kleinen herrschte ein grosses Chaos, welches durch unseren Besuch natürlich nicht geringer wurde. Alle schrien durcheinander und die Lehrerin hatte fast keine Chance, sich durchzusetzen. Sie versuchte der Schar einfache Rechenaufgaben beizubringen und das ABC zu vertiefen. Als sie damit relativ erfolglos war, versuchte sie für uns etwas «Show» zu machen. Sie befragte einzelne Kinder auf Französisch nach ihre Namen, dem Alter, dem Wohnort und der Schule. Die jeweils befragten Knirpse wurden dabei ziemlich still. Die anderen wuselten weiter durch das Zimmer. Auch der Stock, mit dem die Lehrerin häufig auf den Pult (oder auch mal auf Kinderfinger) schlug, ignorierten die Kids gekonnt.
Bei den Mittleren wurden wir durch stille Schüler und Schülerinnen sowie viel Konzentration überrascht. Wir platzten mitten in eine Mathestunde. Bei unserem Eintreten standen alle Kids sofort auf und sagten im Chor «Bonjour». Danach setzten sich alle wieder und versuchten die Matheaufgaben an der Tafel zu lösen. Die Lehrerin hatte verschiedene Aufgaben (Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division) and die Tafel geschrieben. Einzeln kamen die Kinder nach vorne und lösten die entsprechende Aufgabe.
Bei den Ältesten war die Konezntration nicht minder gross. Nach dem «Bonjour» machten sich die Kinder daran, die Geografie-Aufgaben des Lehrers von der Tafel abzuschreiben. Hier wie auch in der vorherigen Mathestunde mussten die Kinder alle Aufgaben selber in ihr Heft abschreiben. Es gibt keine Arbeitsblätter wie bei uns, Schulhefte gibt es auch keine. Nachdem alle Kinder die Geografieaufgaben (siehe Foto) von der Tafel abgeschrieben hatten, lösten sie die Aufgaben gemeinsam. Danach übertrugen sie die Lösungen in ihre Hefter.
Es war für uns sehr spannend in eine Schule blicken zu können. Dies war eine «ecole privée», pro Klasse etwa 27 Schüler und Schülerinnen.
Auf dem Heimweg hatten wir wieder einmal Pech mit dem Fahrer. Wir hatten beide beinahe einen Nervenzusammenbruch. Der Fahrer fuhr entweder 20-30km/h und hielt alle 100 Meter an oder er fuhr killermässig 80-100km/h und überholte alle (trotz entgegenkommenden Lastwagen). In Tana angekommen, wurde unsere Annahme dazu bestätigt. In einem Kreisel krachte er fast in zwei andere Autos - er musste abrupt abbremsen. Als er fluchend und hupend weiterfuhr, erfasste er einen Roller. Dieser wurde ca. 2 Meter weggeschleudert (Mann und Kind). Wie durch ein Wunder passierte niemandem etwas. Der Mann und das Kind wurden schnell von Passanten umzingelt. Gemeinsam stellten sie den Roller wieder auf und die zwei fuhren weiter. Mit kurzen Handzeichen entschuldigten sich die beiden Parteien. Auch wir nahmen unseren Weg wieder auf und kamen glücklicherweise unbeschadet am Ziel an.
Wir wissen, dass wir fast täglich von unseren Busfahren erzählen. Irgendwie sind diese immer eindrücklich. Zudem haben im Bus wir täglich 3-4h Zeit um nachzdenken. In diesem Bus kann man nicht einfach das Handy hervornehmen oder ein Buch lesen. Entweder man döst oder schaut aus dem Fenster. Und dabei gibt es zigtausende Denkanstösse... ;-) Wir hoffen, wir langweilen euch nicht mit den Busberichten! ;-)